Montag 8.9.2014 Ceilac - Maljesset
Wir wandern im Tal, entlang des Baches, auf der Langlaufloipe. Das Wasser plätschert und der Blick schweift über
Wiesen. Hinter uns liegt Ceillac und hoch darüber der Col de Fromage. Rechts von uns ist ein steiler Hang mit dunklen
Kiefern. Bald geht es in diesem Wald hoch, entlang einem den Hang in vielen Wasserfällen abstürzenden Bach geht es immer
weiter hinauf bis zum Lac Mirror. Hier am Spiegelsee haben wir ein tolles Panorama. Der grünliche See, die Wälder und
dahinter wilde schroffe Felsen. Das Ganze ist mit Bildern nicht einzufangen.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter, jetzt über Stock und Stein, einen nur wenig begangenen Pfad entlang zu den Skipisten. Wir müssen ein Stück die Pisten hinauf, um zum Lac St.Anna zu gelangen. Leider ziehen immer mehr Wolken auf, und wir mögen es nach unseren Erfahrungen im Piemont gar nicht vor dem Pass eventuell einen Wetterumschwung zu haben. Dann sind wir am See, er leuchtet in einem tollen Grün und direkt dahinter die schroffen Berge - unbeschreiblich. Am See sind Angler und einige Wanderer baden sogar. Bis zum Col de Giradin ist noch ein Stunde angegeben (tatsächlich brauchen wir 1,5 Stunden) deshalb genehmigen wir uns nur eine kurze Mittagspause und gehen bald weiter bis zur Passhöhe.
Auf dem Pass ist es kühl, aber die Aussicht nach Norden - zum Col de Fromage - und nach Süden ist großartig. Gerade durch die Wolken wirkt alles noch viel dramatischer. Nach Süden zu wird die Landschaft noch rauher und die Berge noch steiler. Es geht jetzt sehr steil hinunter in das Tal. Zum Glück ist es trocken, der Schieferschutt ist so schon reichlich glatt. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das Refuge direkt am Ende des Abstiegs. Es ist wunderbar urig, aber die Bäder sind nagelneu, und der Kaminraum wunderbar gemütlich. Abends prasselt draußen der Regen.
Dienstag 9.9.2014 Maljesset - Foullousse
Heute kommen die Wanderschuhe und die Stöcke hinten auf den Rucksack und wir ziehen unsere Sandalen an. Es geht die
Asphaltstraße entlang das Tal der Ubaye hinunter. Glücklicherweise ist in dieser abgelegenen Gegend nicht viel Verkehr, so
das man gut auf der Straße laufen kann. (Wer mag kann sich aber auch mit Sherpa-Ubaye dieses Stück fahren lassen und so einen
Tag einsparen.) Das Tal selbst ist schön und nach 10 km erreichen wir die Steinbrücke über die Schlucht der Ubaye. Gegen Mittag
erreichen wir Foullouse, obwohl wir heute langsam gegangen sind und viel photografiert haben.
Mittwoch 10.9.2014 Foullousse - Larche
Heute Morgen ist der Wurm drin. Der Wirt hat verschlafen, so das wir erst spät Frühstück bekommen. Dann ist auch noch
mein Hut weg, den habe ich gestern wohl verloren. So kommen wir erst gegen 08:30 Uhr los. Über weite Wiesen und durch
einen lichten Kiefernwald geht es an einem Bach entlang zum Col de Vallent.
Hier auf dem Pass weht ein kalter scheidender Wind.
Wir kommen an einen See, leider hat er kein Wasser mehr. Die Felswände rings herum sind gewaltig. Wir gehen weiter zum Col de Mallemort.
Kurz unter dem Pass steht eine alte Kaserne. Hier kommen einige Schweitzer mit Jeeps den Berg hochgefahren, sie sagen "Ihr seht durstig aus" und schenken uns ein Bier. Der Abstieg ist recht einfach und zügig. Kurz vor Larche, an einem Aussichtspunkt, lassen wir uns das Bier schmecken.
Dann noch einige Serpentinen auf schmalem Pfad und wir haben die Gite erreicht. Von hier sollen es nur noch acht Tage bis Nizza sein.Donnerstag 11.9.2014 Larche - Bouseyas
Wir folgen früh morgens der Fahrstraße bis zum Parkplatz. Hier ist der Eingang zum Park de Mercantour. Nur wenige Meter weiter,
hier ist der Wanderweg so hergerichtet das Rollstuhlfahrer sich bewegen können, sitzen die Murmeltiere direkt am Wegesrand.
Scheue Tiere? Es geht nicht anders, wir müssen photografieren.
Der Weg geht recht sanft hinauf zum Lac Lauzon. Hier rasten wir und geniessen die Sonne und die herrliche Aussicht. Wiese, Sonne, tolle Berge, der See schimmert, das volle Programm.
Nun wir der Pfad schmaler und steiler. Um einen großen Fels herum gelangen wir zu einer Schafweide, dann geht es über Geröllfelder steil zum Pass. Es gibt angenehmere Wege!
Am Col de Cavalle ist es nicht so windig, wie in den Wanderführern beschrieben. So können wir etwas verweilen. Die Aussicht ist dramatisch und der Abstieg auch! Sehr steil geht es über Schotter an einer Felswand hinunter.
Hagen's Knie melden sich, so das er kaum noch laufen kann. Aber er muß abwärts. Dann geht es noch einmal 150 Höhenmeter hinauf zum Col de Fourches kurz darauf queren wir eine Straße. Da Hagen fast nicht mehr laufen kann sind wir froh jemanden zu finden der uns zu unserem Quartier mitnimmt. Es wären noch weitere 800 m Abstieg gewesen.
Freitag 12.9.2014 Bouseyas - St.Etienne de Tine
Heute müssen wir unsere Wanderung leider abbrechen. Simone und ich sind fit wie selten, aber Hagen sagt seine Knie schmerzen sehr
so das wir uns nach St. Etienne de Tine begeben und von hier mit dem Bus nach Nizza fahren. Schade, aber wir kommen wieder
um diesen wundervollen Weg zu vollenden.