Tag 5 - Donnerstag 14.8.2014 - von Valezan nach Rosuel
Heute ist wieder schönes sonniges Wetter und wir steigen von Valezan aus in das Tal der Iseré ab. Erst geht es durch den
Ort. Wir kommen an vielen Hinterhöfen und Gärten vorbei. Es gibt Äpfel-, Birnen- und Mirabellenbäume. In den Gärten wächst
Salat, Kohl, Mangold und Kartoffeln. Dann wandern wir auf kleinen Wegen, die immer wieder die Serpentinen der Straße
schneiden, durch Wiesen und Waldstücke hinunter bis in den Ort Bellentre. Hier gehen wir unter der Schnellstraße hindurch
und gelangen an die Iseré. Trotzt des kalten Gletscherwassers wird hier viel Wassersport betrieben. Kanu, Rafting und so
eine Art Bodysurfen. Brrr. Wir folgen dem Ufer der Iseré bis Landry. Und von hier geht es zur Ref. Rosuel am Eingang
zum Park Vanoise. Beim einchecken fragen wir nach dem Wetter. Das sieht nicht gut aus für den nächsten Tag. Es soll
regnen und auf dem Pass sogar schneien. Wir beschließen daher einen Pausetag einzulegen.
Tag 6 - Freitag 15.8.2014 - Ein Tag in Peisey und Rosuel
Heute ist "Maria Himmelfahrt", ein Feiertag in Frankreich. Hier im Tal wird das mit einem Folklorefest gefeiert.
Unten im Tal ist ein großer Umzug mit vielen traditionellen Trachten. Nachmittags wird oben im Tal auf dem Festplatz
ausgiebig gefeiert. Auch hier sind viele alte Savoyer Trachten zu sehen, es wird getanzt und alte Handwerkskunst gezeigt.
Mitten auf dem Platz steht ein großen Kupferkessel, in dem Beaufort hergestellt wird. Es ist ein interessanter Nachmittag.
Tag 7 - Samstag 16.8.2014 - Ref. Rosuel nach Col du Palet
Jetzt geht es wieder in die Berge, direkt in den Nationalpark Vanoise. Wir steigen im Tal des Ponturin auf. Vorbei geht es
an den Wasserfällen von Gurraz hinauf in das schöne Hochtal. Wir kommen durch blühende Almwiesen, die durchlöchert sind
mit Murmeltiergängen. Wir hören ihr pfeifen und gelegendlich läßt sich auch eines sehen, aber sie sind sehr schwierig zu
fotografieren. Immer weiter steigt der Weg recht sanft an bis zur Refuge am Col du Palet.
Tag 8 - Sonntag 17.8.2014 - Ref. Col du Palet
Laut Wegweiser am Refuge sind es nur noch 23 Tage bis zum Mittelmeer. Bei klarsten Wetter, einem strahlend blauen Himmel
aber sehr kalter Luft geht es die letzten Meter hinauf zum Col du Palet. Die Wiesen sind mit Rauhreif überzogen.
Hier gelangen wir in das Skigebiet von Tignes. Sessellifte, Schlepplifte, Pisten und Hochhäuser prägen das Bild. Im Winter
zum Skilaufen mag das toll sein, jetzt im Sommer hat die Landschaft ihre Natürlichkeit verloren. Wir müssen hier durch
auf unserem Weg. Der Abstieg ist lang, aber nicht zu steil. Gleich hinter Tignes geht es wieder hinauf zum Col de la Leisse.
Von hier aus sehenwir das Sommerskigebiet auf den Gletschern am Grand Motte. Das Tal der Leisse liegt wieder im Kerngebiet
des Nationalparks. Durch wilde ursprüngliche Landschaft geht es hinunter zum Lac de la Leisse. Der hat aber kein Wasser
mehr, deshalb sieht es hier etwas kahl aus. Wir müssen noch durch eine Schafherde, die uns laut blökend Platz macht.
Oberhalb der Schafe sehen wir zwei Steinböcke. Dann sind wir an den Hütten des Refuge de la Leisse. Diese stehen sehr
exponiert und der kalte Wind pfeift so, dass wir nur an sehr geschützten Ecken in der Sonne sitzen können.
Tag 9 - Montag 18.8.2014 - Ref. de la Leisse
Heute ist wieder herrliches Wetter. Die Sonne scheint, der Himmel ist klar und auch der kalte, schneidende Wind hat nach
gelassen. Allerdings ist es kalt. Es gab Bodenfrost und die Wiesen sind überfroren. Wir folgen der Leisse das Tal hinab
bis zu einer alten steinernen Brücke. Gegenüber geht es gleich mächtig hinauf bis zu einer Weggabelung. Rechts haltend
folgen wir dem Weg zum Col de la Vanoise. Entlang einiger Hochebenen und Bergseen mit Wollgras gelangen wir
zu den Lac´s de la Vanoise. Auf einer Bergwiese, die Sonne im Gesicht, machen wir ausgiebig Mittagspause. Noch ein kleiner
Anstieg und wir sind an der dahinterliegenden hochmodernen Refuge des CAF.
Tag 9 - Dienstag 19.8.2014 - Ref. Col de la Vanoise
Einen langen Weg haben wir heute vor uns. Erst einmal gut 1000m Abstieg nach Pralogan la Vanoise und dann wieder hinauf
zum Ref. de Péclet Polset. Zunächst geht es über die Endmoräne eines Gletschers hinunter. Im Gletschersee, der fast
verlandet ist, liegen Steinplatten. Das ist unser Weg. Es fängt an zu regnen und wir müssen unsere Regensachen anziehen.
Weiter geht es. Bald kommen wir in die Almwirtschaft und haben die Baumgrenze erreicht. Im Ort angekommen können wir die
Regensachen wieder ausziehen. Wir machen kurz Pause und gehen Essen. Dann geht es das Tal hinauf. Der Weg ist lang, aber
nicht zu steil und wir kommen gut vorran. Leider haben wir keine Zeit an der Frommagerie anzuhalten, an der wir vorbeikommen.
Weiter wandern wir durch die Almwiesen und kommen um 17.00 Uhr an der Ref. de Péclet Polset an. Es war ein anstrengender
Tag und wir fallen todmüde ins Bett.
Tag 10 - Mittwoch 20.8.2014 - Modane
Heute steigen wir "nur" nach Modane ins Tal ab. Dazu müssen wir aber erst über den Col de Chavarier. Es geht 400m, zum Teil
sehr steil, den Berg hinauf. Wir verlassen die Almgegend und laufen durch Geröll und bald auch über Schneefelder. Die letzten
Meter zum Pass sind dann fast senkrecht, wir gehen langsam und vorsichtig. Oben angekommen sind wir auf 2748m! Hier ist
es ruhig und fast windstill. Wir genießen die Aussicht auf den Mont Blanc. Der Abstieg ist ähnlich wie der Aufstieg. Erst
Geröll und steil, dann wird der Weg flacher und wir kommen wieder in die Almwirtschaft. Hier im Tal werden Schafe gehütet.
Der Weg geht weiter durch die Wiesen und bald haben wir die Baumgrenze erreicht. Hier schlängelt sich der Weg in Serpentinen
durch den Wald ins Tal. Nachmittags kommen wir in Modane an. Wir haben 1600m Abstieg hinter uns.