Flores
Nach den herrlichen Tagen im Komodo Nationalpark wollen wir etwas von der Insel Flores sehen. Wir mieten uns ein Auto mit Fahrer und fahren von Labuan Bajo aus den Trans Flores Highway entlang. Gleich hinter der Stadt geht es steil hinauf in die Berge. Es ist eine wilde Landschaft aus Bergen, tiefen Schluchten und dichter Vegetation. Junge Teak- und Mahagonibäume, großer Bambus, Kaffee- und Kakaobüsche stehen am Weg. Dazwischen wachsen Bananen, Mandarinen, Mangosteen und vieles mehr. Immer wieder sehen wir auch Reisfelder, teils in steiler Hanglage als schmale Terassen angelegt.
Wir halten weit abseits der Hauptstraße irgendwo im Busch. Entlang eines Bewässerungskanals, der das Wasser für die Reisfelder liefert, geht es zu einem verborgenem Wasserfall. So ein Ausflug ist immer ein "Risiko", da wir hinsichtlich Wasserfällen echt verwöhnt sind. Aber hier ist allein der Weg schon sehr interessant. Ein lokaler Führer - der ist wirklich notwendig - führt uns und haut mit seinem Buschmesser den Weg frei. Dann waten wir durch Bäche und Reisfelder bis wir schließlich einen wirklich schönen Wasserfall mit großem tiefen Badepool sehen. Es ist fast wie im Film.
Zurück aus dem Busch werden wir zum Tee in das Haus der Familie unseres Guides eingeladen. Die Menschen hier leben sehr einfach als Selbstversorger. Im Garten wächst bei diesem Klima und auf dem vulkanischem Boden einfach alles und das ganz Jahr lang. Die Reisfelder liefern drei bis vier Ernten im Jahr. Kalt wird es auch nicht, so das die offene Bauweise mit Bambus und Rattan wirklich passend ist. Auffällig ist das neben fast jeder Hütte eine Satelitenschüssel steht. Was den Leuten hier fehlt ist Geld (wegen der Satellitenschüsseln?). Bezahlte Arbeit gibt es wohl nur wenig. Jeder versucht irgendetwas zu verkaufen oder für Touristen wie uns als Führer zu arbeiten.
Zurück auf der Hauptstraße, dem Trans Flores Highway, gelangen wir nach Ruteng. Obwohl Verwaltungssitz ist es eine ziemlich langweilige Stadt. Es gibt nichts wirklich Interessantes hier. Es gibt keine schönen friedlichen Tempel wie auf Bali und in Lombok. Nur Klöster und Katechetenschulen. Was wir von Asien auch nicht kennen ist, dass es kaum Restaurants oder Garküchen gibt. Selbst in den abgelegensten Ecken gibt es keine Versorgungsprobleme. Hier ist das anders. Wir brauchen einige Zeit bis wir eine annehmbare Garküche finden wo wir etwas zu Abend essen können. Ruteng ist eine echte Erfahrung.
Dicht bei Ruteng liegt eine Turistenattracktion. Ein traditionelles Dorf als Rutengs Antwort auf Cloppenburg. Es gibt einige Häuser die noch echt aussehen. Die Dachdeckung ist aus Gras und sie sind im Kreis um einen Dorfplatz angeordnet. Mit den Dorfältesten können wir uns ein wenig verständigen. Er ist ein freundlicher alter Herr.
Der Trans Flores Highway führt uns an den spinnennetzartigen Reisfeldern entlang weiter nach Bajawa. Auf dem Weg dorthin besuchen wir einen ziemlich exotischen Markt auf dem man wirklich alles einkaufen kann. Jörg es tut mir leid, aber Buschmesser darf man leider nicht im Flieger mitnehmen. Die Bananen sind aber wirklich lecker. Und Simone hat noch einen neuen Sarong.
Vor Bajawa besuchen wir eine heiße Quelle. Der ganze Bach fließt aus einer kräftigen Quelle durch einen hübsch angelegten Garten und dann in einen kleinen Fluß. Hier kann man im Bach in heißem oder warmen Wasser liegen und auf die tropische Vegetation schauen. Wellness auf Flores Art.
Bajawa selbst ist ein einfaches Provinzstädchen in schöner Umgebung. Rund herum sind Vulkankegel zu sehen. Und hier liegen auch zwei wirklich schöne Dörfer. Diese schauen wir uns an. Es werden Makadamia Nüsse und Vanille angebaut. Die Frauen weben Männer waren nicht zu sehen. Auf dem zentralen Dorfplatz liegen die christlichen Gräber und stehen die Geisterhäuschen in denen die anemistischen Rituale abgehalten werden. An den Häusern hängen als Schmuck die Schädel von Büffeln.
Ziel unserer Fahrt sind die Kraterseen bei Moni. Vorher kommen wir noch an den "Blue Stone Beach" bei Ende. Ein Strand in glühender Sonne. Aus dem Steilufer werden ganz leichte Steine ausgewaschen die dann auf dem Sand liegen. Sobald sie naß sind leuchten sie in verschiedenen Blautönen. Die Steine sind so leicht, dass die Wellen diese schmerzhaft um unsere Füsse spülen. Schwimmen kann man deshalb nicht, obwohl das Meer zum abkühlen lockt.
Morgens um vier geht es dann den Berg hinauf. Oben sehen wir den Sonnenaufgang und die drei Kraterseen liegen. Diese Seen haben die Angewohnheit ihre Farbe zu wechseln. Wir haben hier einen schönen Blick über diese wilde vielfältige Insel. Morgen geht es von Ende aus zurück nach Bali.